Wolf Schmidt, TAZ
Es ist wie häufig, wenn Kristina Schröders (CDU) Lieblingsprojekt, das Programm gegen Linksextremismus, in die Kritik gerät: Sie und ihr Familienministerium versuchen die Kritik wegzuwischen und gehen zum Gegenangriff über.
So auch jetzt, nachdem die taz über einen unveröffentlichten Zwischenbericht des renommierten Deutschen Jugendinstituts (DJI) berichtet hatte, der starke Zweifel an der wissenschaftlichen Unterfütterung des 2010 gestarteten Programms gegen Linksextremismus formuliert. Dort heißt es unter anderem, viele der Präventionsprojekte hätten "Schwierigkeiten, sich im Themenfeld zu orientieren und adäquate pädagogische Konzepte zu entwickeln". Harscher kann Kritik von Wissenschaftlern eigentlich nicht ausfallen. Das Familienministerium behauptet nun dennoch, von einer negativen Bewertung des Programms in dem Bericht könne keine Rede sein – und wirft der taz vor, "sehr schlecht recherchiert" zu haben.