Hamburger Bündnis gegen Rechts
Für den kommenden Samstag ist nach Informationen des "Hamburger Bündnis gegen Rechts" ein Konzert von rechten Skinheadbands in Mellin (Sachsen-Anhalt) geplant. Laut Veranstaltern sollen dort mit Abtrimo (Ankündigung: "Die beste Live-Band die Deutschland zur Zeit am Start hat") und den Likedeelers auch zwei Bands aus Hamburg auftreten.
Die Band Abtrimo stellt sich in ihrem Lied "Sound der 80er" selbst in die Tradition der bedeutendsten englischen Naziband "Skrewdriver", welche auch die internationale, in Deutschland im Jahre 2000 verbotene Organisation "Blood & Honour" mit aufbaute. In dem Lied besingt Abtrimo "Gewalt und Hass". Dass sich die beiden Hamburger Bands gar in die Nähe von Naziterroristen stellen, verdeutlicht ihre 2012 gemeinsam aufgenommene Platte mit dem Titel "Norddeutscher Untergrund – der erste Streich!" Eine eindeutige Anspielung auf die Terrororganisation "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU), die ihre Morde in dem widerlichen "Paulchen-Panther-Video" als "Streiche" in Folge abfeierte.
Auf ihrer neuen CD propagiert Abtrimo nun Rassismus bis hin zu Vernichtungsfantasien:
"Der Mopp aus dem Orient wird sie verändern
Mullahs in allen ecken und die Kultur is am verrecken
Ich frage euch soll`s das sein
Zerschlagen wir sie vereint ja vereint zerschlagen wir sie vereint!“ (Fehler im Original)"
Wir hoffen, dass das laut Veranstaltern bei den zuständigen Behörden angemeldete Konzert genauso verhindert wird, wie das Konzert der Band "Kategorie C", welches ursprünglich am 6.07. vor den Toren Hamburgs stattfinden sollte, aber nach Einschreiten der niedersächsischen Behörden ausfallen musste.
Nazimusik bleibt eine wichtige "Einstiegsdroge" für junge Menschen in die Szene, sie stiftet Identität und erreicht wesentlich mehr Menschen als Parteipropaganda, z.B. der NPD. Und letztlich spülen die Millionen-Umsätze mit Konzerten und CDs auch immer wieder Geld in die Kassen der Nazis. Die Organisation "Blood & Honour" war darüber hinaus auch immer wieder verstrickt in Naziterror; der NSU und sein Umfeld hatten enge Kontakte in dieses Musik-Netzwerk.
Hamburg darf kein Rückzugsort für Nazibands wie Abtrimo und Likedeelers sein, wo in Ruhe geübt und dem Vertrieb von musikalischer Nazipropaganda nachgegangen werden kann.