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Deutschlandradio Kultur, Tucké Royale im Gespräch mit Stephan Karkowsky

Der Performer Tucké Royale hat in Hamburg einen "Zentralrat der Asozialen" gegründet. Er soll an eine Opfergruppe erinnern, die während der Nazi-Zeit massiv verfolgt wurde und heute vergessen ist.

Gerade auf Schulhöfen ist das Schimpfwort "asig" nie so richtig außer Mode gekommen: Oder die Zuschreibung Du "Asi" für: "Du Asozialer". Menschen mit Geschichtsverständnis zucken da zusammen, denn im Nationalsozialismus waren die sogenannten "Asozialen" eine verfolgte Gruppe aus Menschen, die vorwiegend aus einer Schicht kamen, die wir heute vornehm als "Prekariat" umschreiben. Die Nazis markierten die "Asozialen" in den Konzentrationslagern mit einem schwarzen Winkel.

Es gab nie eine Entschädigung

Doch anders als Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle oder andere von den Nationalsozialisten Verfolgte haben sich die "Asozialen" nie zu einer eigenen Opfergruppe zusammengeschlossen oder gemeinsam für Entschädigung gekämpft. Dies holt der Performer Tucké Royale nun nach mit der Gründung eines "Zentralrats der Asozialen", eines künstlerischen Langzeitprojektes, das von verschiedenen Stiftungen gefördert wird und in Hamburg auf Kampnagel startet. In der zweiten Jahreshälfte soll noch eine Publikation herauskommen. Außerdem sollen mit einer Kampagne Selbstzeugnisse dieser Verfolgten des NS-Regimes gesammelt werden, um ein Archiv zu gründen.

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