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taz, Interview Andreas Speit (13.09.12)

Die Rechtsanwältin Angela Wierig vertritt die Schwester des von NSU-Terroristen ermordeten Süleyman Tasköprü. Heute berichtet sie im taz Salon, wie belastend die Ermittlungen für die Angehörigen sind

Am 27. Juni 2001 töteten Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) Süleyman Tasköprü in Hamburg mit drei Kopfschüssen. Süleyman war einer von zehn Menschen, die der NSU ermordete. Nach dem Bekanntwerden der Morde wurden unter anderem Akten beim Bundesamt für Verfassungsschutz vernichtet. Seit knapp einem Jahr ermittelt der Generalbundesanwalt gegen den NSU.

taz: Sie vertreten die Schwester des vom NSU ermordeten Süleyman Tasköprü. Verfolgt Ihre Mandantin die Ermittlungen und Aufarbeitungsversuche?

Angela Wierig: Aus Selbstschutz versucht sie, diese Vorfälle und Pannen nicht so sehr an sich heran zu lassen, wenn ich das für sie so sagen darf. In den Medien sind die Mordserie und die Ermittlungsverstrickungen aber so präsent, dass es schwer fällt, den nötigen Abstand zu gewinnen. Mit mehreren Kolleginnen und Kollegen vertreten wir die Familie. Nicht nur bei meiner Mandantin ist das Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat schon seit längerem erschüttert.

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