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Y’Akoto ist in Ghana aufgewachsen und kam mit elf Jahren nach Deutschland. Die Musikerin spricht über ihre Erfahrungen mit Rassismus.
taz: Hallo Y’Akoto, wie gehen Sie damit um, dass die politische Devise derzeit Abschottung ist?
Y’Akoto: Als Künstlerin beobachte ich, als schwarze Frau spüre ich. Meine Wahrnehmung ist, dass die Welt immer wieder von globalem Chaos erschüttert worden ist. Es gibt Entwicklung und Rückschritte und derzeit befinden wir uns in einer Phase des Rückschritts.
taz: 2015 und 2016 engagierten sich viele Menschen, um Geflüchtete willkommen zu heißen und jetzt gibt es Donald Trump in den USA, Marine Le Pen in Frankreich oder eine erstarkende AfD in Deutschland. Meinen Sie das mit Rückschritt?
Y’Akoto: Es ist mir peinlich, was passiert, weil wir uns zurückbewegen, statt nach vorne. Als Künstlerin will ich aber Anlass zu Hoffnung geben und deshalb schreibe ich Textzeilen wie „No time to fake it, we can make it.“ Wir sind hier und uns kann man nicht einfach abräumen. Das ist unser Planet und wir können und wollen nicht auf dem Mond leben.