taz, von Andreas Speit
Ex-"Tatort"-Darsteller Peter Sodann gibt rechter Zeitschrift ein Interview – unwissentlich. Die Liste der Interviewten sagt eigentlich alles über die politische Ausrichtung des Monatsmagazins Zuerst: Mit Henry Nitzsche von der rechtslastigen sächsischen Wählervereinigung Arbeit, Familie, Vaterland hat es ein Interview geführt. Mit Johannes Hübner von der rechten FPÖ aus Österreich ebenfalls. Nur einer passt nicht in die Reihe: Der Ex-"Tatort"-Darsteller und ehemalige Präsidentschaftskandidat der Linken, Peter Sodann, hat dem rechten Magazin für die April-Ausgabe ebenfalls ein Interview gegeben.
"Die Sodanns sind entsetzt", sagte Michael Schlick, Pressesprecher der Bundestagsfraktion Die Linke. Schlick hatte den bekennenden Kommunisten bei seiner Kandidatur für die Linke um das Amt des Bundespräsidenten 2009 begleitet. Gleich am Freitagmorgen hätten die Sodanns sich bei ihm gemeldet. "Wissentlich hat Herr Sodann dieser Zeitung das Interview nicht gegeben", versicherte Schlick der taz. Ein Freier Journalist soll um das Gespräch gebeten haben. Nachgefragt habe der Schauspieler, der sechzehn Jahre den "Tatort"-Kommissar Bruno Ehrlich spielte, aber auch nicht. "Er ärgert sich", so Schlick.
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