Bianca Hannig, Hamburger Abendblatt
Er war auch in Stormarn unterwegs. Er filmte Straßensituationen in Bad Oldesloe, Ahrensburg, Reinfeld – und kommentierte sie mit rassistischen Äußerungen. Mehr als 700 zweifelhafte Videos stellte Uwe W. aus Grinau (Herzogtum Lauenburg) monatelang ins Internet. Die Filme zeigen Sequenzen aus etlichen Städten und Gemeinden im Süden Schleswig-Holsteins. Erst nachdem der Lübecker Grünen-Politiker Karl-Heinz Haase vergangene Woche Anzeige wegen Volksverhetzung gegen W. erstattete,
nahmen
Polizei und Staatsanwaltschaft in Lübeck die Ermittlungen auf.
Haase war durch einen Zufall auf zwei Videos von W. gestoßen – virtuelle Stadtführungen durch Lübeck, gefilmt aus einem Auto heraus. Der Fahrer selbst ist nicht zu sehen. In der Mitte des Bildes hat W. ein Fadenkreuz gesetzt, das wie ein Zielfernrohr wirkt. Maschinengewehrsalven sind zu hören. Eine Stimme aus dem Off sagt: "Früher waren sie Ziegenhirten, heute haben sie Dönerläden" und "Türken-Tauben."