NDR.de, Dirk Hempel
Der Hamburger Cäsar Pinnau (1906-1988) war einer der erfolgreichsten deutschen Architekten der Nachkriegszeit. Er entwarf Villen und Jachten für die Reichen und Mächtigen, baute Zentralen und Fabrikgebäude für Weltkonzerne und gestaltete Schiffe wie die "Cap San Diego". Mehr als 400 Projekte hat er mit seinem Planungsbüro betrieben.
Trotzdem ist er bis heute weitgehend unbekannt. Denn er bevorzugte den traditionellen, klassizistischen Stil, war kein Vertreter der in Fachkreisen lange hoch geschätzten Moderne. Vor allem aber arbeitete er in der Zeit des Nationalsozialismus für die Spitzen des Regimes. Von seiner Verstrickung hat er sich jedoch nie distanziert. Deshalb gilt Pinnau bis heute als umstritten, wurde sein Werk in der Fachgeschichte weitgehend ignoriert. Jetzt zeigt eine Ausstellung im Altonaer Museum in Hamburg seine Arbeiten.