Anselm Lenz
Vor dem 25. Jahrestag der Angriffe auf Zugewanderte von Lichtenhagen machten nun auch mehrere bürgerlich-antifaschistische Organisationen auf die generelle Verantwortung der Medienbetriebe aufmerksam. Beate Küpper, Professorin für Sozialpsychologie an der Universität Niederrhein, wies einerseits auf die Speisung eines »Alltagsrassismus« auch durch Presseveröffentlichungen hin. Im Zuge der Pressekonferenz des Mediendienstes Integration am 15. August konstatierte sie für die Gegenwart des Jahres 2017 einen »harten, organisierten Rechtsextremismus«, der als Kernanliegen einen »biologischen Rassismus« propagiere. Dieser Strömung sei es in den letzten Jahren gelungen, auch auf die »Perspektive der Mehrheit« einzuwirken und diese politisch »nach rechts zu verschieben«. Der Appell, sich dem entgegenzustellen, richtete sich an die anwesenden Vertreter der bürgerlichen Presse. Andererseits: Deren Urheberschaft an den Untergangsmetaphern scheint aus der Geschichte getilgt.
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