TAZ, ANDREAS SPEIT
Eine Prellung an der Schulter zog er sich zu: Vor seinem Wohnhaus wurde Ende vergangenen Jahres Jörn Lemke, der NPD-Vorsitzende des Kreisverbandes Lübeck-Holstein, von Unbekannten attackiert. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft Lübeck einen 20-Jährigen wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung angeklagt. Dass es sich bei dem Überfall um einen "Racheakt aus der rechten Szene" gehandelt haben könnte, hätten die Ermittlungen nicht bestätigt, so Oberstaatsanwalt Ralf Peter Anders.
Am 18. November 2012 hatten zwei Vermummte Lemke, der auch Sprecher des NPD-Landesverbandes Schleswig-Holstein ist, angegriffen, einer schlug mit einem Knüppel auf Lemkes Oberkörper. Der nun Beschuldigte soll mit laufendem Motor im Auto nahe dem Haus auf die beiden anderen gewartet haben. Zu möglichen Tätern und einem etwaigen Tathintergrund wollten die Ermittler damals nichts sagen. "Dies ist mit der Staatsanwaltschaft so auch abgesprochen", sagte ein Sprecher der Polizei – auch als der angebliche Fahrer des Fluchtfahrzeugs den Behörden schon bekannt war.