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Zeit, Benjamin Laufer

"Scheiß Asylant": Im ersten Quartal 2016 hat Hamburgs Polizei im Schnitt eine rassistische Beleidigung am Tag registriert. Häufig betroffen: Frauen mit Kopftuch.
Tatort Hamburg-Horn, 19. Januar 2016: Ein Mann zieht eine Handfeuerwaffe und schreit: "Du scheiß Ausländer, du Asylbewerber, ich schieße dir ins Bein." Danach schlägt er mit der Waffe auf den Kopf des Geschädigten ein. Kein Einzelfall, sondern eine von 86 rechtsmotivierten Straftaten, die die Polizei im ersten Quartal 2016 in Hamburg registriert hat – im Schnitt jeden Tag eine.
Die Liste der Übergriffe ist lang: Am 1. Januar droht ein Unbekannter in Barmbek-Süd einer Gruppe mit einer Brechstange und beleidigt eine Person rassistisch. Dann sagt er: "Ich bin Deutscher, Heil Hitler." Bei einem Streit im gleichen Stadtteil fallen am 8. Januar die Sätze "Wo kommst du her, du Affe?" und "Wir sind hier in Deutschland, du hast hier Deutsch zu reden!" Am 25. März wird ein Inder in Eidelstedt von mehreren Männern als "scheiß Asylant" beleidigt und verprügelt. In Rotherbaum ruft am 19. Januar ein Gast in einem Restaurant, dass man alle Juden vergasen müsse. Und so weiter.
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