In keinem Stadtteil finden sich so viele Stolpersteine, die kleinen quadratischen Steine vor den Häusern, in denen Nazi-Opfer wohnten, wie in Rotherbaum. Fast 1.000 Stolpersteine hat Künstler Gunter Demnig hier schon verlegt, vor allem im Grindelviertel, in dem bis zum Beginn der Deportationen in die NS-Vernichtungslager die meisten Hamburgerinnen und Hamburger jüdischer Herkunft lebten. Daher ist es schon eine Herkulesaufgabe, die Biografien der Menschen zu recherchieren, für die am Grindel Stolpersteine verlegt wurden. Für nahezu alle anderen Hamburger Stadtteile liegen mittlerweile Bücher vor, in denen über die ermordeten Naziopfer, deren Namen und Lebensdaten auf den Stolpersteinen festgehalten sind, informiert wird. Im vergangenen Jahr erschien der fast 500 Seiten starke Band „Grindel I“, der aber nur über die Menschen hinter den Stolpersteinen aus zwei Straßen informierte: aus der Brahmsallee und der Hallerstraße.
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