Eine Kommission soll klären, wer in der Wirtschaftsvertretung und in Hamburgs Kaufmannschaft zu den Profiteuren der NS-Diktatur gehörte. Der Präses lädt will eine Partei bei Stolperstein-Verlegung nicht dabei haben – und die ist empört.
Eine brisante Entwicklung zeichnet sich in der Handelskammer Hamburg ab: Eine Kommission soll untersuchen, wer in der Kammer und der Kaufmannschaft „zu den Profiteuren und Systemgewinnern der NS-Gewaltherrschaft“ gehörte.
Über einen entsprechenden Vorschlag wird das Plenum der Kammer entscheiden. Damit wird die Kammer ein Tabu aufarbeiten, an dem sie seit dem Kriegsende viele Jahre hindurch zäh festgehalten hat: Es geht um die Ausplünderung der jüdischen Kaufleute im Verlauf der vom NS-Regime erzwungenen „Arisierungen“. Bei diesen Veräußerungen jüdischer Vermögenswerte kam es häufig zu schamlosen Bereicherungen durch die arischen Erwerber. Deren Biografien soll die künftige Kommission nun erarbeiten.